ERSTMALS DIE WEICHSTENP ZERO REIFENMISCHUNGEN FÜR BAKU AUSGEWÄHLT
03.06.2021
WARUM WIR DIESE MISCHUNGEN NOMINIERT HABEN
- Erstmals wurden für den Großen Preis von Aserbaidschan die drei weichsten Reifen der Pirelli Formel 1 Range nominiert: Die Mischung C3 für den P Zero White (Hart), C4 für den P Zero Yellow (Medium) sowie C5 für den P Zero Red (Soft). Es ist bemerkenswert, dass diese Kombination eine Stufe weicher ist als beim letzten Grand Prix in Baku im Jahr 2019. Zudem entspricht diese Nominierung der für das vergangene Rennwochenende in Monaco.
- Mit der Nominierung soll ein zusätzliches strategisches Element eingeführt werden: 2019 wurde die harte Mischung während des Rennens in Baku nicht eingesetzt. Diesmal eine Stufe weicher zu fahren, bringt die harte Mischung ins Spiel und ermutigt zu mehr Abwechslung in den Strategien.
- Hinsichtlich der Rauheit ihres Asphalts gehört die Streckenoberfläche des Stadtkurses von Baku zu den weniger aggressiven. Sie entzieht den Reifen nicht viel Energie, sodass die weichsten Mischungen der Range eine optimale Wahl sind.
CHARAKTERISTIK DES TRACKS
- Fahrer beschrieben Baku in der Vergangenheit als eine Strecke, welche die Komplexität von Monaco mit der Geschwindigkeit von Monza verbindet. Das entspricht zwar nicht ganz genau den Tatsachen, doch vermittelt aus der Sicht des Fahrers einen guten Einblick in die Natur des schnellsten und längsten Straßenkurses im Kalender.
- Dessen unabhängig weist Baku sämtliche Eigenschaften auf, die man von einem Straßenkurs erwartet: eine "grüne" und rutschige Oberfläche, die sich wahrscheinlich schnell weiterentwickelt. Das liegt insbesondere daran, dass sie seit zwei Jahren nicht mehr für Rennen benutzt wurde. Die Hindernisse sind unnachgiebig und an einer Stelle (Kurve 9) ist es zudem extrem eng: All dies erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Safety Car-Einsatzes, was sich selbstverständlich wiederum auf die Rennstrategie auswirkt.
- Beim letzten Rennen war eine Ein-Stopp-Strategie (Soft-Medium) erfolgreich, die von den ersten vier Fahrern eingesetzt wurde. Charles Leclerc (Ferrari) hingegen wurde Fünfter, indem er das Gegenteil machte: Er wechselte von Medium auf Soft und stoppte noch ein zweites Mal für Softs, um die schnellste Runde zu fahren. Es gab ein ziemlich breites Boxenstopp-Fenster, insbesondere mit einigen langen Stints auf dem Medium C3-Reifen (nun die harte Mischung für das diesjährige Rennen).
- Baku trägt den Spitznamen "Stadt der Winde" aufgrund des häufigen und wechselhaften Windes. Das wirkt sich selbstverständlich auf die aerodynamische Balance einer Strecke aus, die hinsichtlich des Setups ohnehin schon schwierig ist.
- Aufgrund der langen Geraden in Baku neigen die Teams dazu, mit wenig Abtrieb zu fahren. Das legt in den 20 anspruchsvollen Kurven einer Runde den Schwerpunkt eindeutig auf den mechanischen Grip der Reifen.
FORMEL 2: WAS ZU ERWARTEN IST
Die Formel 2 kehrt für ihre dritte Runde in dieser Saison nach Baku zurück. Erstmals werden auf der Strecke 18-Zoll-Reifen eingesetzt. Genau wie 2019 wurden die Reifenmischungen P Zero Yellow (Medium) und P Zero Purple (Supersoft) ausgewählt. Das sorgt für einen ziemlich großen Leistungs-unterschied zwischen den beiden Mischungen und erweitert dadurch die strategischen Variablen. Es wird in dieser Saison das erste Mal sein, dass die Medium-Mischung in der Formel 2 eingesetzt wird, während die Teams mit dem Supersoft bereits in Monaco Erfahrungen sammeln konnten. Die Medium-Mischung wurde in diesem Jahr neu entwickelt, um die Graining-Resistenz zu verbessern. Zudem hat der Leistungsunterschied zum Supersoft sich leicht vergrößert.
MARIO ISOLA – HEAD OF F1 AND CAR RACING
"Von einer einzigartigen Strecke zur anderen: Baku bietet einen ganz anderen Test als Monaco. Doch die Präzision, die erforderlich ist, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten, ist ähnlich. Zum ersten Mal bringen wir die weichste Mischung der Range nach Aserbaidschan, wie es auch in Monte Carlo der Fall war. Der Grund für diese Nominierung: 2019 kam der harte Reifen beim Rennen in Baku überhaupt nicht zum Einsatz, während der Medium-Reifen ausgiebig gefahren wurde. Durch die Neuausrichtung der Nominierungen hoffen wir, dass nun alle drei Mischungen eine wichtige Rolle spielen und dies zu einigen unterschiedlichen Strategien führt. In der Formel 2 gibt es einen Sprung zwischen den nominierten Mischungen, so wie es beim Auftakt in Bahrain der Fall war. Das vergrößert den Unterschied zwischen den Reifen und führt wieder zu einigen unterhaltsamen Rennen und Taktiken auf einer herausfordernden Strecke, die dafür bekannt ist, ein Ort zu sein, an dem alles passieren kann."
(Quelle: Pirelli)
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