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Delticom AG: Vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr 2012
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Hannover, 19. Juli 2012 – Delticom (WKN 514680, ISIN DE0005146807, Börsenkürzel DEX), Europas führender Internet-Reifenhändler, veröffentlicht vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr 2012. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erlöste das Unternehmen in einem schwachen Sommerreifenmarkt einen Umsatz von 193,3 Mio. €, ein Minus von 2,5 %. Das EBIT betrug 13,2 Mio. €.
Nach einem wetterbedingt schwachen Saisonauftakt ist das Sommerreifengeschäft auch im zweiten Quartal europaweit deutlich hinter den Erwartungen des Reifenhandels zurückgeblieben. Der Grund dafür ist nicht nur die schwache Konsumneigung der Verbraucher in den krisengeplagten Ländern Europas. Auch in Deutschland ist das Geschäft mit Sommerreifen stark rückläufig. Gemäß der ersten Tendenzauswertung einer Händlerbefragung durch den BRV (Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V.) muss für die ersten fünf Monate des laufenden Jahres mit einem Umsatzrückgang bei Sommerreifen von etwa 15 % gerechnet werden.
Umsatz. In diesem schwierigen Umfeld ging der Halbjahresumsatz von Delticom nur leicht um 2,5 % auf 193,3 Mio. € zurück (H1 11: 198,3 Mio. €). Auf das zweite Quartal entfielen dabei 107,8 Mio. € (Q2 11: 112,9 Mio. €, –4,6 %). Der Umsatz im Geschäftsbereich E-Commerce sank im zweiten Quartal um 5,1 % auf 104,0 Mio. € (H1 12: 184,9 Mio. €, –2,7 %). Im Geschäftsbereich Großhandel stieg der Quartalsumsatz um 13,5 % auf 3,8 Mio. € (H1 12: 8,4 Mio. €, +2,1 %).
Bruttomarge. Der Materialaufwand verringerte sich im Berichtszeitraum von 144,9 Mio. € um 1,9 % auf 142,2 Mio. €. Die Bruttomarge (Handelsspanne ohne sonstige betriebliche Erträge) belief sich im Q2 12 auf 26,9 % (Q2 11: 27,7 %). Für das gesamte erste Halbjahr ergibt sich eine Bruttomarge von 26,4 %, nach 26,9 % im Vorjahr.
Ein Teil des Rückgangs kann durch den zunehmenden Preisdruck in Folge der schwachen Nachfrage erklärt werden. Wesentlicher für die Margenentwicklung war in den zurückliegenden Monaten jedoch die Entwicklung der eigenen Bestände an Sommerreifen; sie wurden im Zuge der Marktschwäche stark runtergefahren. Dadurch ist der Anteil der von Großhändlern adhoc bezogenen Fremdware gestiegen, die meist zu geringeren Bruttomargen verkauft wird als Eigenware. Aktuell hält Delticom niedrigere Sommerreifenbestände als in den vergangenen Jahren.
Sonstige betriebliche Erträge. Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen im Berichtszeitraum um 33,7 % auf 2,1 Mio. € zurück (H1 11: 3,1 Mio. €). Hierbei handelt es sich mit 1,0 Mio. € mehrheitlich um Gewinne aus Währungskursdifferenzen (H1 11: 2,3 Mio. €). Währungsverluste weist Delticom innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus (H1 12: 2,5 Mio. €, H1 11: 2,7 Mio. €). Der Saldo aus Währungsgewinnen und -verlusten betrug –1,5 Mio. € (H1 11: –0,4 Mio. €). Im Ergebnis reduzierte sich der Rohertrag gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um –5,9 % von 56,5 Mio. € auf 53,2 Mio. €.
Personalaufwand. Im Berichtszeitraum beschäftigte das Unternehmen im Durchschnitt 142 Mitarbeiter (H1 11: 108). Der Grund für den Anstieg liegt im Aufbau von qualifiziertem Personal für das im Q2 des letzten Jahres eröffnete neue Großlager. Der Personalaufwand belief sich auf 4,4 Mio. € (H1 11: 3,5 Mio. €). Die Personalaufwandsquote betrug im Berichtszeitraum 2,3 % (Verhältnis von Personalaufwand zu Umsatzerlösen, H1 11: 1,8 %).
Sonstige betriebliche Aufwendungen. Insgesamt stiegen im H1 12 die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,2 % von 33,5 Mio. € auf 34,2 Mio. €.
Innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind die Transportkosten die größte Einzelposition. Sie waren H1 12 mit 16,2 Mio. € auf Vorjahresniveau. Der Anteil der Transportkosten am Umsatz belief sich auf 8,4 % (H1 11: 8,2 %).
Mit der Ausweitung der Lagerfläche erhöhte sich auch der Aufwand für Mieten und Betriebskosten von 1,9 Mio. € im Vorjahr um 63,5 % auf 3,0 Mio. €. Die direkten Kosten der Lagerhaltung gingen um 23,9 % auf 1,6 Mio. € zurück (H1 11: 2,2 Mio. €), weil im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen einige Zeit- und Leiharbeiter in Festanstellung übernommen wurden.
Der Marketingaufwand betrug im Berichtszeitraum 4,3 Mio. €, was einer Quote im Verhältnis zum Umsatz von 2,2 % entspricht (H1 11: 3,9 Mio. € oder 2,0 %). Im zweiten Quartal wurde mit 2,1 % vom Umsatz mehr als im Vorjahr für Marketing ausgegeben, um den Abverkauf zum Hochpunkt der Sommerreifensaison zu unterstützen (Q2 11: 1,7 %).
Abschreibungen. Im Zuge des schrittweisen Ausbaus der Lagerkapazität und der dafür notwendigen Ausstattungsinvestitionen stiegen die Abschreibungen von 0,8 Mio. € in 2011 um 63,7 % auf 1,3 Mio. € an. Die wertmäßig geringen Abschreibungen zeigen, dass das Geschäft der Delticom nach wie vor wenig kapitalintensiv ist.
Ergebnisentwicklung. Das EBIT verschlechterte sich im Berichtszeitraum um 29,2 % von 18,7 Mio. € auf 13,2 Mio. €, hauptsächlich aufgrund der höheren Fixkosten. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 6,9 % (H1 11: 9,4 %). Für das zweite Quartal ergibt sich gegenüber dem Vorjahreswert von 12,8 Mio. € ein Rückgang um 23,1 % auf 9,8 Mio. €. Die EBIT-Marge betrug 9,1 % (Q2 11: 11,3 %).
Der Finanzertrag belief sich für das erste Halbjahr auf 22,8 Tsd. € (H1 11: 92,0-Tsd. €). Dem stand ein Zinsaufwand aufgrund von Finanzierungskosten für die Lagerbestände in Höhe von 109,0 Tsd. € gegenüber (H1 11: 13,1 Tsd. €). Insgesamt betrug das Finanzergebnis –86,2 Tsd. € (H1 11: 79 Tsd. €).
Der Ertragsteueraufwand reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 6,0 Mio. € auf 4,4 Mio. €. Die Steuerquote betrug 33,2 % (H1 11: 32,1 %).
Insgesamt belief sich das Konzernergebnis für den Berichtszeitraum auf 8,8 Mio. €, nach einem Vorjahreswert von 12,7 Mio. €.
Working Capital. Größte Position im kurzfristig gebundenen Vermögen sind die Vorräte. Sie stiegen seit Jahresanfang um 28,6 Mio. € und betrugen zum 30.06.2012 insgesamt 135,1 Mio. € (30.06.2011: 103,3 Mio. €). Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren die Vorräte um 51,1 Mio. € gestiegen. Im Zuge des Bestandsaufbaus wurden die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen seit Jahresanfang 2012 von 68,2 Mio. € um 28,1 Mio. € auf 96,4 Mio. € erhöht, was einer Steigerung um 41,2 % entspricht (30.06.2011: 65,9 Mio. €). Einschließlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 10,5 Mio. € (30.06.2011: 11,9 Mio. €) belief sich die Kapitalbindung im Working Capital zum Stichtag auf 45,4 Mio. € (30.06.2011: 44,5 Mio. €).
Cashflow und Liquiditätsentwicklung. Aufgrund der positiven Entwicklung im Working Capital war im H1 12 der Cashflow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit mit –0,5 Mio. € deutlich besser als im Vergleichszeitraum (H1 11: –30,2 Mio. €).
Im Zuge der Erweiterung der Lagerkapazität wurden wesentliche Ausstattungsinvestitionen bereits im letzten Jahr vorgenommen. Daher beliefen sich in diesem Jahr die Investitionen in Sachanlagen bisher auf lediglich 0,4 Mio. € (H1 11: 4,5 Mio. €).
Delticom hat im H1 12 für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende in Höhe von 34,9 Mio. € ausgezahlt. Für die Finanzierung von Teilen der Lagerbestände wurden kurzfristige Finanzschulden in Höhe von 21,7 Mio. € aufgenommen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Berichtszeitraum insgesamt –13,7 Mio. €.
Die Liquidität (flüssige Mittel und Liquiditätsreserve) belief sich zum 30.06.2012 auf 7,7 Mio. € (30.06.2011: 6,2 Mio. €). Zum Stichtag verfügte das Unternehmen über eine Netto-Liquidität (Liquidität abzüglich kurzfristiger Finanzschulden) in Höhe von –18,0 Mio. € (30.06.2011: 0,9 Mio. €).
Ausblick. Rainer Binder (Co-CEO): „Das Sommerreifengeschäft in Europa läuft schlecht. Natürlich können wir uns einer solchen Marktlage nicht vollständig entziehen. Unser Geschäftsmodell hat sich aber trotzdem einmal mehr bewährt: Delticom kann schnell und flexibel auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren. Wir gewinnen Marktanteile.“ Delticom hat Winterreifenbestände zu attraktiven Konditionen aufgebaut. Das Management plant daher für die zweite Jahreshälfte mit besseren Abverkäufen und höheren Bruttomargen als im Vorjahr.
Frank Schuhardt (CFO): „Wir werden in den kommenden Monaten unsere Logistikprozesse noch weiter verbessern. Auch in der zweiten Jahreshälfte wird der höhere Fixkostenblock daher das Ergebnis belasten.“ Über den weiteren Verlauf des Jahres lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings kaum Aussagen machen. Dies gilt insbesondere für das Geschäft mit Winterreifen im vierten Quartal. Schuhardt weiter: „Nachdem das erste Halbjahr hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben ist, planen wir nun mit einer Umsatzsteigerung von etwa 5 % für das Gesamtjahr. Nur bei sehr gutem Winterwetter wird die EBIT-Marge 9 % überschreiten können.“
Der vollständige Bericht für die ersten sechst Monate 2012 steht am 09.08.2012 auf der Internetseite www.delti.com im Bereich „Investor Relations“ zum Download zur Verfügung
Unternehmensprofil:
Delticom, Europas führender Reifenhändler im Internet, wurde 1999 in Hannover gegründet. Das Unternehmen bietet Privat- und Geschäftskunden in über 100 Online-Shops in 41 Ländern ein beispiellos breites Sortiment aus Pkw-Reifen, Motorradreifen, Fahrradreifen, Leicht-Lkw- und Lkw-Reifen, Busreifen, Spezialreifen, Kompletträdern (vormontierte Reifen auf Felgen), ausgesuchten Pkw-Ersatzteilen und Zubehör, Motoröl und Batterien. Die unabhängige Testplattform reifentest.com bietet Kunden eine neutrale Entscheidungshilfe, bevor sie aus mehr als 100 Reifenmarken und 25.000 Modellen den passenden Reifen auswählen. Geliefert wird je nach Kundenwunsch direkt nach Hause, an einen der weit mehr als 30.000 Servicepartner – Werkstätten, mit denen Delticom kooperiert und die eine Direktlieferung von Reifen an ihre Adresse zur Montage am Kundenfahrzeug ermöglichen – oder an eine andere gewünschte Lieferadresse. Im Geschäftsbereich Großhandel verkauft Delticom Reifen an Großhändler im In- und Ausland.
Im Internet unter: www.delti.com
Deutschsprachige Online-Reifen-Shops: www.reifendirekt.de, www.reifendirekt.at, www.reifendirekt.ch.