Delticom

Corporate News

Delticom Ag

Delticom veröffentlicht vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2012

Kontakt:

Delticom AG Investor Relations
Melanie Becker
Brühlstraße 11
30169 Hannover
Tel.: +49(0)511-936 34-8903
Fax: +49(0)511-8798-9138
e-mail: ir@pubcontent2.delti.com

 

Hannover, 23. Januar 2013 – Für Delticom (WKN 514680, ISIN DE0005146807, Börsenkürzel DEX), Europas führenden Internet-Reifenhändler, war 2012 ein herausforderndes Jahr. In einem schwierigen Marktumfeld wurde gemäß der heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen ein Umsatz von 456,4 Mio. € (2011: 480,0 Mio. €) erzielt. Das EBIT betrug 32,5 Mio. € (2011: 52,9 Mio. €), das Ergebnis je Aktie belief sich auf 1,86 € (2011: 3,04 €).

Q4 12: Erfolgreiches Quartal trotz schlechter Rahmenbedingungen

Bereits in den ersten neun Monaten 2012 zeichnete sich für den europäischen Reifenhandel ein zyklischer Abschwung ab, der sich zum Jahresende hin noch einmal verschärfte. Branchenverbände gehen aktuell davon aus, dass der Reifenfachhandel im vergangenen Winter nochmals deutlich weniger Reifen abgesetzt hat als im schon schwachen Vorjahr.

Dies blieb bei Delticom für das Geschäft mit gewerblichen Kunden nicht ohne Folgen: Sowohl im B2B-E-Commerce als auch im Großhandel ging der Umsatz im Q4 deutlich zweistellig zurück. Insgesamt setzte Delticom im Schlussquartal 175,9 Mio. € um (Q4 11:182,3 Mio. €, –3,5 %). Dank der positiven Entwicklung im Endkundengeschäft lag dabei der Quartalsumsatz im Segment E-Commerce mit 172,7 Mio. € nur leicht unter Vorjahr (Q4 11: 176,5 Mio. €, –2,1 %).

Im Geschäft mit privaten Endkunden (B2C) konnte Delticom den Absatz im Q4 trotz milden Winterwetters und eines starken Wettbewerbsdrucks wieder steigern. Der B2C-Anteil betrug über 80 % am E-Commerce-Umsatz. Somit ist es der Gesellschaft im Schlussquartal 2012 zumindest teilweise gelungen, sich den schwachen Marktbedingungen zu entziehen.

Zur Steigerung des Absatzvolumens waren aus Kundensicht attraktivere Preise als im Vorjahr notwendig. Nach Meinung des Bundesverbands Reifenfachhandel (BRV) musste der Handel im letzten Jahr bei Winterreifen aufgrund einer schwachen Nachfrage und vollen Lägern die Preise zu Lasten der Profitabilität um einige Prozente senken. Auch bei Delticom fiel die Bruttomarge (Handelsspanne ohne sonstige betriebliche Erträge) im Schlussquartal mit 25,0 % deutlich niedriger aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q4 11: 28,8 %). In Verbindung mit den planmäßig höheren Fixkosten ging die im Q4 12 erzielte EBIT-Marge auf 8,5 % zurück (Q4 11: 13,6 %).

Das Geschäftsjahr 2012

Umsatz. Insgesamt erzielte Delticom Umsätze in Höhe von 456,4 Mio. €, ein Minus von 4,9 % gegenüber dem Vorjahreswert von 480,0 Mio. €. In Folge der schlechten Marktlage gingen die Umsätze insbesondere in den zyklischeren Geschäftsbereichen teilweise deutlich zurück. So brach der Großhandelsumsatz auf Gesamtjahressicht um 38,6 % ein und betrug für 2012 nur noch 15,0 Mio. € (2011: 24,4 Mio. €).

Auch im Geschäftsbereich E-Commerce kamen die Verkäufe an Geschäftskunden (B2B) stark unter Druck. Aufgrund stabiler Verkäufe an private Endkunden (B2C) ging der Umsatz im E-Commerce-Segment jedoch lediglich um 3,1 % von 455,6 Mio. € auf 441,4 Mio. € zurück. Der Anteil des E-Commerce-Umsatzes am Gesamtumsatz betrug 96,7 %, im Vergleich zu 94,9 % im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Der BRV geht in einer ersten Schätzung davon aus, dass der Absatz im deutschen Reifenhandel um 10,1 % gesunken ist. Dementgegen ist es Delticom in seinem Kerngeschäft B2C gelungen, den Umsatz gegenüber Vorjahr leicht zu steigern und somit deutlich stärker als der Markt zu wachsen.

Bruttomarge. Der Materialaufwand verringerte sich im Berichtszeitraum von 348,4 Mio. € um 2,7 % auf 338,9 Mio. €. Aufgrund der europaweit schwachen Nachfrage nach Sommer- und Winterreifen wurde die Bruttomarge vom Vorjahreswert von 27,4 % auf 25,7 % abgesenkt.

Sonstige betriebliche Erträge. Die sonstigen betrieblichen Erträge fielen im Berichtszeitraum mit 3,8 Mio. € deutlich geringer aus als im Vorjahr (2011: 8,3 Mio. € oder –54,9 %). Maßgeblich für diese Entwicklung war der Rückgang der Gewinne aus Währungskursdifferenzen von 6,3 Mio. € in 2011 auf 1,6 Mio. € in 2012. Währungsverluste weist Delticom innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus. Für das abgelaufene Geschäftsjahr ergibt sich ein negativer Saldo der Währungseffekte von –2,2 Mio. € oder –0,5 % vom Umsatz. Im Jahr zuvor war er mit 0,5 Mio. € (0,1 % vom Umsatz) nahezu ausgeglichen gewesen. Im Ergebnis verschlechterte sich der Rohertrag gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um 13,4 % von 139,9 Mio. € auf 121,2 Mio. €.

Personalaufwand. Im Berichtszeitraum beschäftigte das Unternehmen im Durchschnitt 144 Mitarbeiter (2011: 116). Der Grund für den Anstieg liegt im Aufbau von qualifiziertem Personal für das in 2011 eröffnete Großlager. Der Personalaufwand belief sich auf 8,8 Mio. € (Vorjahr: 7,2 Mio. €). Hieraus ergibt sich eine Personalaufwandsquote (Verhältnis von Personalaufwand zu Umsatzerlösen) in Höhe von 1,9 % (2011: 1,5 %).

Sonstige betriebliche Aufwendungen. Insgesamt gingen im abgelaufenen Geschäftsjahr die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von 77,7 Mio. € um 0,6 % auf 77,2 Mio. € zurück.

Innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind die Transportkosten die größte Einzelposition. Sie erhöhten sich leicht um 2,0 % von 37,4 Mio. € auf 38,2 Mio. €. Der Anteil der Transportkosten am Umsatz belief sich auf 8,4 % (2011: 7,8 %).

Mit der Ausweitung der Lagerfläche erhöhte sich auch der Aufwand für Mieten und Betriebskosten von 4,9 Mio. € im Vorjahr um 25,8 % auf 6,2 Mio. €. Die direkten Kosten der Lagerhaltung gingen um 30,0 % auf 3,6 Mio. € zurück (2011: 5,1 Mio. €), weil im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen einige Zeitarbeiter in Festanstellung übernommen wurden.

Wie in den Vorquartalen wurde auch im vierten Quartal mit 2,6 % vom Umsatz wie geplant etwas mehr als im Vorjahr für Marketing ausgegeben (Q4 11: 2,3 %). Der Marketingaufwand betrug im gesamten Berichtszeitraum 11,3 Mio. €, was einer Quote im Verhältnis zum Umsatz von 2,5 % entspricht (2011: 10,0 Mio. € oder 2,1 %).

Abschreibungen. Im Zuge des schrittweisen Ausbaus der Lagerkapazität und der dafür notwendigen Ausstattungsinvestitionen stiegen die Abschreibungen von 2,1 Mio. € in 2011 um 28,0 % auf 2,7 Mio. € an. Die wertmäßig geringen Abschreibungen zeigen, dass das Geschäft der Delticom nach wie vor wenig kapitalintensiv ist.

Ergebnisentwicklung. Für 2012 konnte Delticom ein EBIT von 32,5 Mio. € erzielen. Der Rückgang von 38,6 % gegenüber dem Vorjahreswert von 52,9 Mio. € lässt sich im Wesentlichen zurückführen auf die niedrigere Bruttomarge, gestiegene Fixkosten und negative Währungseffekte. Die EBIT-Marge betrug 7,1 % (2011: 11,0 %).

Der Finanzertrag belief sich für den Berichtszeitraum auf 45 Tsd. € (2011: 128 Tsd. €). Dem stand ein Zinsaufwand aufgrund von Finanzierungskosten für die Lagerbestände in Höhe von 182 Tsd. € gegenüber (2011: 127 Tsd. €). Insgesamt betrug das Finanzergebnis –137 Tsd. € (2011: 0 Tsd. €).

Der Ertragsteueraufwand reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 16,9 Mio. € auf 10,3 Mio. €. Die Steuerquote betrug 31,8 % (2011: 32,0 %). Das Konzernergebnis belief sich auf 22,1 Mio. €, nach einem Vorjahreswert von 36,0 Mio. €. Für das abgelaufene Geschäftsjahr errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von 1,86 € (unverwässert, 2011: 3,04 €).

Working Capital. Größte Position im kurzfristig gebundenen Vermögen sind die Vorräte. Sie betrugen zum 31.12.2012 insgesamt 74,1 Mio. € oder 47,4 % der Bilanzsumme (31.12.2011: 106,5 Mio. €, 64,0 %). Im Berichtszeitraum sind die Bestände damit um 32,4 Mio. € zurückgeführt worden. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren die Vorräte noch um 54,3 Mio. € ausgeweitet worden. Das Unternehmen ist für die kommende Sommersaison gut gerüstet.

Im Verlauf des Jahres wurden die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 68,2 Mio. € um 6,6 Mio. € auf 74,8 Mio. € erhöht, was einer Steigerung um 9,6 % entspricht (31.12.2011: 68,2 Mio. €). Einschließlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 9,6 Mio. € (31.12.2011: 10,1 Mio. €) belief sich die Kapitalbindung im Working Capital zum Stichtag auf 3,2 Mio. € (31.12.2011: 44,4 Mio. €).

Cashflow und Liquiditätsentwicklung. Aufgrund der positiven Entwicklung im Working Capital war der Cashflow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit im Berichtszeitraum mit 62,2 Mio. € deutlich besser als im Vergleichszeitraum (2011: –9,6 Mio. €).

Im Zuge der Erweiterung der Lagerkapazität wurden wesentliche Ausstattungsinvestitionen bereits in 2011 vorgenommen. Daher beliefen sich die Investitionen in Sachanlagen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf lediglich 1,1 Mio. € (2011: 8,5 Mio. €).

Delticom verzeichnete im Berichtszeitraum einen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von –37,1 Mio. €. Hiervon entfallen –34,9 Mio. € auf die Auszahlung der Dividende für das letzte Geschäftsjahr und –0,9 Mio. € auf Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten. Der Saldo von aus der Inanspruchnahme und Rückzahlung kurzfristiger Kreditlinien betrug –1,2 Mio. €.

Die Liquidität (flüssige Mittel und Liquiditätsreserve) belief sich zum 31.12.2012 auf 46,2 Mio. € (31.12.2011: 22,2 Mio. €). Zum Stichtag verfügte das Unternehmen über eine Netto-Liquidität (Liquidität abzüglich kurzfristiger Finanzschulden) in Höhe von 43,9 Mio. € (31.12.2011: 17,8 Mio. €).

Ausblick

Nach Meinung von Experten wird sich die konjunkturelle Schwäche in der Euro-Zone auch in 2013 fortsetzen. Insbesondere die hohen Arbeitslosenzahlen und die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Schuldenkrise drücken auf die Konsumbereitschaft.

Branchenexperten sind sich uneins, ob und wenn ja wie kräftig der Handel mit Ersatzreifen in Europa in 2013 zulegen kann. Für Delticom lässt die aktuelle Datenlage daher zur Zeit für das Geschäftsjahr 2013 keine quantitative Einschätzung von Umsatz und Ergebnis zu.

Der Anteil online verkaufter Reifen in Europa ist allerdings noch vergleichsweise gering. Gleichzeitig kommen immer mehr Autofahrer ins Internet und suchen nach günstigen Angeboten. Delticom als Marktführer im Online-Reifenhandel wird von dieser Entwicklung profitieren.

Der vollständige Bericht für das Geschäftsjahr 2012 wird am 21.03.2013 auf der Internetseite www.delti.com im Bereich „Investor Relations“ zum Download zur Verfügung gestellt.

Unternehmensprofil:

Delticom, Europas führender Reifenhändler im Internet, wurde 1999 in Hannover gegründet. Das Unternehmen bietet Privat- und Geschäftskunden in über 100 Online-Shops in 42 Ländern ein beispiellos breites Sortiment aus Pkw-Reifen, Motorradreifen, Fahrradreifen, Leicht-Lkw- und Lkw-Reifen, Busreifen, Spezialreifen, Kompletträdern (vormontierte Reifen auf Felgen), ausgesuchten Pkw-Ersatzteilen und Zubehör, Motoröl und Batterien. Die unabhängige Testplattform reifentest.com bietet Kunden eine neutrale Entscheidungshilfe, bevor sie aus mehr als 100 Reifenmarken und 25.000 Modellen den passenden Reifen auswählen. Geliefert wird je nach Kundenwunsch direkt nach Hause, an einen der weit mehr als 34.000 Servicepartner – Werkstätten, mit denen Delticom kooperiert und die eine Direktlieferung von Reifen an ihre Adresse zur Montage am Kundenfahrzeug ermöglichen – oder an eine andere gewünschte Lieferadresse. Im Geschäftsbereich Großhandel verkauft Delticom Reifen an Großhändler im In- und Ausland.

Im Internet unter: www.delti.com
Deutschsprachige Online-Reifen-Shops: www.reifendirekt.dewww.reifendirekt.atwww.reifendirekt.ch.